Ophelia
2004 hatten wir eine Premiere mit einem besonderen Stück.
Fräulein Ophelia hatte es uns angetan aus der Geschichte von Michael Ende „Ophelias Schattentheater“.
Das sanfte Fräulein Ophelia mit ihrer Liebe und Fürsorge für die Schatten der Welt bewegte uns sehr. Sie wurde zweimal gestaltet als „richtige dreidimensionale Figur“ und als „transparente Figur“, die hinter dem Schattenschirm gespielt wurde.
Ich zitiere aus der Badischen Zeitung: „Eine Stunde bei der Blauen Märchenbühne ist ein Sprung in eine Wirklichkeit, die wir gar zu gern zur Seite schieben, weil sie unseren Rhythmus stört. Dabei ist es andersherum. Die Blaue Märchenbühne bringt uns wieder zu unserem Rhythmus. Sie reißt uns – so wir gewillt sind es geschehen zu lassen – heraus aus den sich permanent überlagernden Eindrücken und Tätigkeiten, die wir willig als Alltag und Notwendigkeit akzeptieren, und setzt dem all dies entgegen.
Ruhe – Tiefe- Schönheit und ja Langsamkeit…
In den 18 Jahren ihres Bestehens hat die von Sabine Kaysers gegründete und geleitete Bühne eine hohe technische und ästhetische Qualität entwickelt. Die papierenen Darsteller sind unglaublich prägnant: Ophelia ist ganz ätherisch und durchscheinend, kaum von dieser Welt, die Schatten ausgesuchte Typen von verhärmt bis aufgedreht, aufdringlich in ihrer Fröhlichkeit, mit der sie über ihre Heimatlosigkeit hinweggehen. Es berührt unweigerlich.
Immer wieder wundervoll die gedeckten Farben mit ihren fließenden Rändern.
Die Bilder entwickeln sich bedächtig, lassen nicht nur dem Auge Zeit, um zu sehen, sondern auch dem Herz, um zu spüren.